Harninkontinenz
Harninkontinenz, also der unwillkürliche Harnverlust, stellt für einen erheblichen Teil der weiblichen Bevölkerung ein großes Problem dar. Mit zunehmendem Alter nimmt dabei die Anzahl der betroffenen Frauen zu, sodass von ca. 15 % der 30-40 jährigen Patientinnen die Zahl der Betroffenen ab 50 Jahren auf ca. 60 –80 % steigt. Harninkontinenz betrifft jedoch auch Männer, hier sehen wir ebenfalls eine Zunahme der Häufigkeit im höheren Lebensalter, ursächlich in Zusammenhang mit dem Auftreten der Inkontinenz nach Prostataoperationen. Der Schweregrad der Inkontinenz reicht bei beiden Geschlechtern vom unwillkürlichen Verlust einiger Tropfen Harns beim Husten, Niesen oder Heben schwerer Lasten bis zum vollständigen Verlust der Kontrolle über die Blase.
Formen der Harninkontinenz:
- Stressinkontinenz in ca. 60% der Fälle
- Dranginkontinenz (urge incontinenz) in ca.10%
- Mischformen in 20% der Fälle
- Seltene Formen in ca. 10%
Als Ursachen kommen in Frage:
- Beckenbodeninsuffizienz, also Schwäche der Beckenbodenmuskulatur
- Anzahl der Geburten
- Verhalten im Wochenbett
- Hormonmangel im Alter
- Erhöhter Druck im Bauchraum bei Bronchitis und Übergewicht, Schwangerschaft
- Operationen
- Nervenschäden
Folgeprobleme der Inkontinenz:
Leider ist die Inkontinenz auch heute noch ein großes Tabu und nur die wenigsten Menschen sprechen über ihr Problem. Aufgrund des Harnverlustes oder auch nur der Möglichkeit unkontrolliert Harn zu verlieren, ziehen sich die Betroffenen häufig zurück und nehmen nicht mehr am sozialen Leben teil.
Folge dieses Rückzuges sind erhöhte Depressivität und Ängstlichkeit, schlechtere Befindlichkeit und verminderte sexuelle Aktivität. Gerade die soziale Isolation aufgrund der subjektiven Peinlichkeit fördert die mögliche Depression.
Therapiemöglichkeiten:
Medikamentöse Therapien und Operationen sind wegen der Nebenwirkungen nur in wenigen Fällen indiziert und sinnvoll. Die Behandlungsmethode der Wahl ist Biofeedback, wie auch in vielen internationalen Studien bestätigt. Diese Methode ist einfach zu erlernen, fördert die Eigenverantwortung der Betoffenen, hat keine Nebenwirkungen und zeigt einen ausgezeichneten Langzeiterfolg. Die Patienten trainieren dabei einzeln in angenehmer Umgebung mit vaginaler/rektaler Elektrode ihren Beckenboden und erlangen so wieder die Kontrolle über die Blasenfunktion.
Menstruationsbeschwerden – „Regelbeschwerden“, die nicht die Regel sein sollten!
Therapie der Menstruationsbeschwerden:
In unserer Praxis setzten wir auf die Behandlung all dieser verschiedenen Beschwerden mit Akupunktur. Diese ganzheitliche Methode zeigt gute Erfolge und lange Erfolgsdauer ganz ohne Nebenwirkungen. Nach einer ausführlichen chinesischen und schulmedizinischen Anamnese wird dabei ein für Sie passendes Akupunkturprogramm erstellt. Denn auch wenn Menstruationsbeschwerden häufige Frauenleiden sind, bleibt ihre Therapie individuell.
In speziellen Fällen wird, aber auch nach der Analyse der Sexualhormone (Speichel- und Bluttests erforderlich), eine individuell angepasste Hormontherapie mit bioidenten Hormonen nötig sein, um langfristig Schmerzen zu behandeln und die Fruchtbarkeit zu erhalten.
Zystitis- die Blasenentzündung
Akute oder chronische Entzündungen der abführenden Harnwege sind äußerst schmerzhaft und einschränkend.
Dabei können von der Harnröhre über die Blase auch die Harnleiter und in schweren unbehandelten Fällen auch die Nierenbecken betroffen sein.
- Bei der unkomplizierten Entzündung – der akuten Zystitis – finden sich als erste Symptome meist: häufiger Harndrang, brennende krampfartige Schmerzen beim Harnlassen, teilweise auffälliger Geruch, allgemeine Krankheitssymptome wie: Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Fieber
- Bei kleinen Kindern und alten Menschen sehen wir häufig als eines der ersten Anzeichen Übelkeit und Erbrechen, bei Säuglingen Nahrungsverweigerung.
Therapiemöglichkeiten:
Orale Medikamente zur Reduktion von Schmerzen und Entzündung
Zufuhr von viel Flüssigkeit
Ansäuerung des Harns zur Verhinderung der Bakterienvermehrung und in Folge zur Prophylaxe von neuen Entzündungen
- Akupunktur
- Orthomolekulare Therapie
- Allgemeine Verhaltensregeln
Spezialformen der akuten Zystitis:
„Honeymoon-Zystitis“- wenn Liebe zu Schmerzen führt.
Diese Sonderform ist eine unangenehme Begleiterscheinung von häufigem Geschlechtsverkehr. Meist zu Beginn der größten Verliebtheit ist der Körper mit den „fremden Bakterien“ einerseits und der erhöhten mechanischen Belastung andererseits überfordert.
So endet manchmal verliebte Wochenenden oder die Hochzeitsreise mit einer heftigen Blasenentzündung.
In diesen Fällen setzen wir auf die bewährte Kombination aus Medikamenten, Akupunktur und zumindest vorübergehender sexuelle Abstinenz.
Des Weiteren wiren einige einfache Tricks wie Ansäuerung des Harns durch z.B. Preiselbeersaft, rasches Urinieren nach dem Geschlechtsverkehr, Blasenentzündungen zu vermeiden.
Prämenstruelles Syndrom
Die monatliche hormonelle Achterbahn und ihre Folgen!
Laut internationalen Untersuchungen leidet ca. jede 3. Frau im gebärfähigen Alter unter der monatlichen hormonellen Achterbahn und ihren Folgen.
Dies zeigt sich bei einem Viertel aller Patientinnen als PMS und bei 3-8 % als PMDS.
Beide Störungen beginnen 10 – 4 Tage vor der Menstruation und hören mit dieser auf. Während PMS-Patientinnen dabei noch arbeitsfähig sind, leiden Frauen mit der PMDS (prämenstruellen dysphorischen Störung) so, dass auch soziale Kontakte darunter leiden und sowohl Arbeit als auch soziale Kontakte eingestellt werden müssen.
Die körperlichen Symptome sind sehr unterschiedlich und vielfältig, dazu gehören :
Wasseransammlungen (Ödeme), Müdigkeit, Erschöpfung, Übelkeit, Durchfall, Schmerzen im Kopf, Rücken und der Brust;
Aktivierung von Entzündungsherden
Psychische Symptome können von Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, erhöhter Aggressivität, Überforderung und Ängstlichkeit bis zu depressiven, aber auch manischen Phasen reichen
Ursache:
Schon Hippokrates beschrieb Veränderungen der Frauen im Zusammenhang mit der Menstruation. Wissenschaftlich gesichtert ist heutzutage der Zusammenhang zwischen menstruationsbedingtem Abfall von Progesteron und Östrogen, sowie den Symptomen.
Therapiemöglichkeiten:
Wir setzen bei der Behandlung des „leichteren“ PMS vor allem auf
• Akupunktur
• Phytotherapie (Mönchspfeffer, Johanniskraut und Co)
Bei der deutlich stärkeren PMDS ist zusätzlich ein psychologisches Therapiekonzept sinnvoll, bei dem von Selbsthilfetrainings bis zu kognitiven Therapieverfahren ein sehr breite Behandlungspallette zu Verfügung steht. Manches Mal ist in diesen Fällen eine zusätzlich Gabe eines Antidepressivums vorübergehend sinnvoll.
Selbsthilfe:
Möglichst schon vor Beginn der Symptome helfen ausreichend Schlaf, Reduktion von psychischen und physischen Stressoren, ausgewogene Ernährung.
Mit Einsetzen der Symptome sollte man Koffein und Nikotin möglichst vermeiden, ebenso wie Salz und Zucker. Als sehr vorteilhaft hat sich eine Erhöhung der Omega 3, 6 und 9 Fettsäuren erwiesen. Diese finden wir in bestimmten Ölen, Nüssen und Fisch. Da es hier Hürden gibt („schmeckt nicht“), kann man sich auch mit Kapseln behelfen.
Ebenfalls sehr hilfreich ist die regelmäßige Durchführung von Entspannungsmethoden. Welche Sie dabei wählen ist eine Sache der persönlichen Vorliebe und Fähigkeiten, sinnvoll ist es jedoch die „Yogamatte“ nicht erst im Notfall auszurollen.
In unserer Praxis setzten wir dabei auf verschiedene Meditationsformen wie Achtsamkeitsmeditation etc.
Vaginosen
Häufige Infekte – bakteriell oder mit Pilzen – „verleiden“ manchen Frauen den Alltag, und/oder Spaß am Sex.
Wir versuchen gemeinsam die Ursache der Infektionsquelle zu ergründen:
- Eine Einnahme bestimmter Medikamente wie beispielsweise Antibiotika oder Chemotherapeutika
- Die Verschiebungen der Bakterienbesiedelung des Darms
- Die Veränderungen des PH-Werts oder der Bakterienbesiedelung der Vagina z.B. durch übertriebene Hygiene oder hormoneller Veränderungen während Schwangerschaft und Menopause
- Weitere chemisch-toxische Einflüsse: die Verwendung von Tampons, Slipeinlagen, Kondomen, etc.
Die anschließende Prophylaxe und Behandlung ist daher abhängig von der Ursache der Probleme und reicht von Weglassen von chemisch-toxischen Stoffen, über eine Darmsanierung, bis hin zu eventueller Therapie mit bioidenten Hormonen. Je nach Ursache ist es auch nötig den/die Sexualpartner:in mitzubehandeln um eine Wiederansteckung (Ping-Pong Effekt) zu verhindern.