Psychologische Behandlung von Tinnitus mit Kognitiver Therapie und Neurofeedback.
(Psychological treatment for tinnitus with cognitive therapy and neurofeedback.)
Vortrag beim 14. Internationalen HNO-Donau-Symposium am 21.6.2018 in Krems/Donau
In diesem Vortrag wird erklärt, mit welchen Ansatzpunkten die Psychologische Tinnitus-Therapie erfolgreich ist und wie mit Neurofeedback gelernt werden kann, die Gehirnwellen gezielt zu kontrollieren, um den Tinnitus ausblenden zu lernen.
Bei der Kognitiven Therapie werden folgende Methoden eingesetzt:
- a. Tinnitus-Conselling als spezielle Information über das neurophysiologische Tinnitus-Modell und psychosomatische Zusammenhänge
- b. Die Kognitive Umstrukturierung zur Veränderung negativer Gedankenmuster
- c. Habituation zur Gewöhnung und Ausblendung des Tinnitus
- d. Ressourcenaktivierung und angenehme Aktivitäten, Ablenkungsstrategien
- e. Akzeptanz
- f. Entspannungstraining
- g. Biofeedback
- h. Stressmanagement
Im weiteren Verlauf wird das A-B-C Modell der Kognitiven Therapie mit Beispielen erklärt. Im Sinne von Catch it – check it – change it wird dabei gelernt, die negativen und dysfunktionalen Gedankenmuster zu erkennen, zu prüfen und zu verändern.
Die Wirksamkeit der Kognitiven Therapie bei Tinnitus ist in verschiedenen Meta-Analysen deutlich bestätigt (starke Evidenz) und auch bei den AWMF Richtlinien der Expertengruppe aus Deutschland wird die Kognitive Therapie als einzig wirksame empfohlen!
Neurofeedback ist ein neuerer Ansatz bei Tinnitus, wobei hier zwei Vorgehensweisen unterschieden werden. Mit Alpha-Training wird gelernt, das Gehirn in einen entspannten Zustand zu versetzen, um die Habituation und das Ausblenden des Tinnitus zu fördern. Beim Alpha/Delta-Training wird an einer anderen Region gelernt, Alpha zu erhöhen und Delta zu reduzieren und dadurch direkt die Tinnitus-Lautstärke zu reduzieren. Eine Studie von Dormann et al. (2007) bestätigt eine Reduktion der Tinnitus-Lautstärke um fast 80%!
Die Details können Sie im pdf gerne nachlesen.