Neurofeedback bei Autismus

Eine Studie von Batko et al. (2017) untersuchte den Effekt von Neurofeedbacktherapie auf Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störungen. Autismus wird charakterisiert durch atypische aufgabenbezogene Gehirnaktivierung, welche mit Defiziten in sozial-kommunikativen Fähigkeiten einhergeht. Da es aber Hinweise auf eine erfahrungsabhängige Plastizität des Gehirns gibt, ist es möglich, abnormale Aktivitätsmuster des Gehirns durch bestimmte Therapien zu beeinflussen. Batko et al. (2017) untersuchten in ihrer Studie die Wirkung von Neurofeedbacktherapie. Durch die Rückmeldung der eigenen Gehirnwellen sollen Patient*innen erlernen, diese zu kontrollieren. Es wurde der sensomotorische Mu-Rhythmus (8-13Hz) trainiert, welcher ein Teil des Beta-Rhythmus ist und im Zuge der Therapie gesteigert werden sollte. 17  Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen wurden mit 11 Kindern mit einer typischen Entwicklung verglichen. Nach den Einheiten der Neurofeedbacktherapie zeigte sich bei den Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen eine erhöhte Aktivität in Regionen des Spiegelneuronensystems. Die Aktivität dieser Regionen war bei Kindern mit Autismus vor der Therapie unterdurchschnittlich ausgeprägt. Die Veränderungen der Gehirnaktivität durch die Therapie waren korreliert mit Veränderungen im Sozialverhalten. Außerdem waren die Veränderungen der genannten Gehirnregionen bei den Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen stärker ausgeprägt als bei den Kindern mit einer typischen Entwicklung. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass der Schweregrad der Symptome bei den Kindern mit Autismus nach der Neurofeedbacktherapie signifikant reduziert war. Aus der Studie kann somit geschlossen werden, dass Neurofeedbacktherapie eine vielversprechende Möglichkeit zur Symptomreduktion bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen darstellt.

 

Datko, M., Pineda, J. A., & Müller, R. A. (2018). Positive effects of neurofeedback on autism symptoms correlate with brain activation during imitation and observation. European Journal of Neuroscience47(6), 579-591. https://doi.org/10.1111/ejn.13551