Liebeskummer

Liebeskummer, Trennungsschmerzen oder das Sehnen nach einer verschmähten Liebe ist keine Frage des Alters. Unangenehme Begleiterscheinungen wie Einsamkeit, depressive Stimmung, Motivationslosigkeit oder Rückzug können beim Kummer um die Liebe vom Jugendalter bis ins Seniorenalter auftreten. Viele Betroffene erleben den Liebesschmerz als einschneidendes Lebensereignis. Gegen den Liebesschmerz scheint „kein Kraut gewachsen zu sein“. Für Betroffene tritt häufig ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Ausgeliefert sein auf.

Durch den Kummer vergessen viele darauf, sich Unterstützung zu holen. Psychologische Beratung kann chronischem Kummer präventiv entgegenwirken. Im Rahmen einer klinisch-psychologischen Diagnostik kann außerdem festgestellt werden, ob zusätzliche Belastungen durch Depression, Schlafstörungen oder verstärkte Ängste vorliegen.

Liebeskummer kann sich in vielen Facetten zeigen, welche auch einzelnen Symptomen einer Depression sehr ähnlich sein können:

  • depressive, gedrückte Stimmung
  • Verlust von Interesse oder Freude, Rückzugsverhalten
  • erhöhte Ermüdbarkeit, Konzentrationsprobleme
  • Vermindertes Selbstwertgefühl, Selbstzweifel
  • Rückzugsverhalten im sozialen Umfeld
  • Verzweiflung, Gedankenkreisen
  • Gefühle der Hoffnungslosigkeit
  • Negative Gedanken, Gedanken an den Tod (Suizidgedanken)
  • Schlafstörungen, reduzierte Libido, verminderter Appetit

Ursachen von Liebeskummer

Die Ursachen von Liebeskummer sind vielfältig. Grundlegend hängt Liebeskummer mit der Fähigkeit zu lieben bzw. sich zu verlieben zusammen. Durch Liebesverlust kommt es zu einem Defiziterleben, bis hin zu möglichen „Liebesentzugserscheinungen“. Im Liebeskummer überdeckt bei vielen Betroffenen das Gedankenkreisen über Vergangenheit und Zukunft (wie z.B. „Ich werde nie wieder so lieben können“) das eigentliche Hier und Jetzt. Auch Eifersuchtsgedanken und Sinnfragen können zu ähnlichen Zustandsbildern führen.

Therapiemöglichkeiten und Behandlung

Auch wenn es kein spezifisches Medikament gegen Liebeskummer gibt, ist es gerade bei zusätzlichen Schlafstörungen oder anhaltenden, depressiven Symptomen und verstärkten Ängsten sinnvoll eine medizinische Therapie in Anspruch zu nehmen.

Gerade in der Winterzeit erleben viele den Liebeskummer, ähnlich wie bei einer saisonalen Depression (Herbst-Winter-Depression) noch deutlicher, insbesondere durch das Wegfallen mehrerer, positiver Ressourcen (z.B. Sportausfälle durch Krankheit/Unfall oder Ausfallen gemeinsamer, sozialer Freizeit- und Ausgleichsaktivitäten). Liebeskummerpatienten erleben meist einen hohen individuellen Leidensdruck. Therapeutisch können dabei entlastende Gespräche, Stabilisierungsmaßnahmen und auch das Wiedererlangen von Zuversicht zentral werden.

Selbsthilfe bei Liebeskummer

  • versuchen den Schmerz zu verarbeiten
  • Gegenstände, die an den Liebeskummer erinnern entfernen (Trennungsrituale)
  • sich ablenken durch Sport und angenehme Tätigkeiten
  • durch Lesen Zuversicht erlangen – Biografien/Lebensgeschichten/Literatur (Bibliotherapie)
  • vertraute Freunde zu Rat ziehen
  • Gefühle benennen und im geeigneten Rahmen zulassen
  • Selbstwert stärken
  • Stress abbauen und sich Unterstützung holen
  • über die vergangene Beziehung reflektieren, um damit abschließen zu können
  • sich der eigenen Stärken bewusst werden und diese nutzen…

Wenn diese Strategien keine ausreichende Wirkung erreichen, sollten Sie nicht zuwarten und einen Klinischen Psychologen / eine Klinische Psychologin aufsuchen. Diese können mit Ihnen gemeinsam geeignete Selbstmanagement-Strategien entwickeln, um wieder Lebensfreude und Zuversicht zu erlangen.